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4,2 sur 5 étoiles
4,2 sur 5
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25%
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12%
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Vernichten: Roman (German Edition)

Vernichten: Roman (German Edition)

parMichel Houellebecq
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Bernd Alexander Schmidt
100 PREMIERS REDACTEURS D'AVIS
5,0 sur 5 étoiles ein Spionage-Action-Endzeit-Thriller?
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 11 janvier 2022
Achat vérifié
Das Buch startet wie ein Action-Thriller!

Da wird auf gut französische Art enthauptet und der Kopf rollt perfekt inszeniert vor die laufende Kamera, es wird recht ausführlich und mit erklärender Zeichnung das Prinzip Guillotine erklärt, dann wird ein ganzes Containerschiff von Terroristen auseinander gerissen, es folgen einige weitere Anschläge, es wird also auf Teufel komm raus „vernichtet“

Doch der Riesenhammer kommt erst ganz zum Schluss, wenn auch aus unerwarteter Richtung, siehe mein Foto mit dem letzten (dem letzten?) Satz!
Bis dahin passiert viel, vom Action-Vernichtungs-Procedere geht es bald über in bekannteres Terrain: das Vernichten der Demokratie, es wird politisch, ein nicht namentlich genannter liberaler Präsident in naher Zukunft erinnert sehr an Macron und kommt nicht gut weg im Buch: seine einzige politische Überzeugung ist demnach, dass er dafür gemacht ist, Präsident zu sein, alles andere ist Nebensache!

Aus dem Thriller im Großen wird dann -klug gemacht- ein Familiendrama im Kleinen. Das Vernichten nun im Einzelnen wird genauestens betrachtet, plötzlich wird noch viel mehr zur Nebensache als Politik, als Wahlergebnisse oder der gerade noch wohlwollend betrachtete Terror als konsequente Antwort auf den verhassten stumpfsinnigen sinnfreien und nur Geld anbetenden radikalen Liberalismus: alles fast egal, denn wenn das eigene Ende naht, ändert sich die Blickrichtung.

Geht es um den wirklichen Sinn des Lebens? Was ist letztendlich und am Schluss wichtig?
Sex? Liebe? Natur?

Schlaf, Traum und Tod werden in der zweiten Hälfte recht präsent und vermischen sich zu einem trüben Cocktail

Handlungsstränge werden nicht zu Ende geführt, aber das ergibt Sinn, wenn das Buch durchgelesen ist, denn was als großes Abenteuer beginnt im Weitwinkel, wird zusehends immer engmaschiger, das Ziel wird gesucht und gefunden und das Macro fixiert genau dorthin, alles drum herum verschwimmt, wird unwichtig, nicht mehr wert oder notwendig, zu Ende erzählt zu werden, das Auge starrt auf diesen einen Punkt in „Vernichten“, da wo der Körper mit sich selbst final in vollem Gange ist, mit der Vernichtung, mit Schlaf, Traum,Tod beschäftigt, da wird alles andere unwichtig! Das ist großartig gemacht und man sollte am Ende gleich nochmal von vorne beginnen!

der Protagonist ist ein typischer Houellebecq-Held, gelangweilt und angeekelt vom System, dem er selbst angehört, das ist uns vertraut, aber erstmals liebt ein Houellebecq-Protagonist eine normale mittelalte Durchschnittsfrau, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass das schon mal vorkam (?) und einiges mehr ist diesmal eher unüblich: weniger ironisch, weniger satirisch, weniger spöttisch, weniger pessimistisch, eher schon versöhnlich und vielleicht altersmilde, weniger provokativ, etwas glücklicher als gewohnt und weniger sexbesessen, fast schon kitschig,
alles bisher völlig undenkbar, neu und gut!

Was aber vom Altbekannten bleibt und ein Markenzeichen des Meisters ist, ist wieder dieses Fehlen von Stil. Rainald Goetz, die blutige Rasierklinge, nannte es „das eigentliche Stilphänomen“ und wieder liest sich das Buch, immerhin über 600 Seiten, wunderbar flüssig und süffig weg, Seite für Seite, bis zum Knaller, bis zur Drohung im letzten Satz, also alles wie immer, in diesem so anderen Spionage-Spektakel, viele große Houellebecq-Themen werden nochmal angerissen, vielleicht tatsächlich ein abschließendes Alterswerk?

Denis Scheck bringt es auf der Buchrückseite treffend auf den Punkt:

"Wo zum Teufel findet man denn intelligentere Gegenwartsdiagnosen
von schmerzhafterer Klarheit
und zwingenderer Radikalität als bei Houellebecq?"

Ja! Vernichten ist schmerzhaft, Vernichten ist geradezu zwingend radikal!

Houellebecq in Bestform!!!

Houellebecq würde fehlen!!!

Wird er aber nicht,
ich bin mir sicher, dass das nicht sein letztes Buch ist, hier spielt er mit uns, sammelt Aufmerksamkeitspunkte,
zumindest würde ich keinen 50Cent darauf wetten,
dass dieser Meister der Selbstinszenierung sich um seine aktuell letzten Worte schert,
sobald ihm ein neues großes Thema unter den Nägeln brennt

… und das ist gut so!
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Bernd Alexander Schmidt
5,0 sur 5 étoiles ein Spionage-Action-Endzeit-Thriller?
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 11 janvier 2022
Das Buch startet wie ein Action-Thriller!

Da wird auf gut französische Art enthauptet und der Kopf rollt perfekt inszeniert vor die laufende Kamera, es wird recht ausführlich und mit erklärender Zeichnung das Prinzip Guillotine erklärt, dann wird ein ganzes Containerschiff von Terroristen auseinander gerissen, es folgen einige weitere Anschläge, es wird also auf Teufel komm raus „vernichtet“

Doch der Riesenhammer kommt erst ganz zum Schluss, wenn auch aus unerwarteter Richtung, siehe mein Foto mit dem letzten (dem letzten?) Satz!
Bis dahin passiert viel, vom Action-Vernichtungs-Procedere geht es bald über in bekannteres Terrain: das Vernichten der Demokratie, es wird politisch, ein nicht namentlich genannter liberaler Präsident in naher Zukunft erinnert sehr an Macron und kommt nicht gut weg im Buch: seine einzige politische Überzeugung ist demnach, dass er dafür gemacht ist, Präsident zu sein, alles andere ist Nebensache!

Aus dem Thriller im Großen wird dann -klug gemacht- ein Familiendrama im Kleinen. Das Vernichten nun im Einzelnen wird genauestens betrachtet, plötzlich wird noch viel mehr zur Nebensache als Politik, als Wahlergebnisse oder der gerade noch wohlwollend betrachtete Terror als konsequente Antwort auf den verhassten stumpfsinnigen sinnfreien und nur Geld anbetenden radikalen Liberalismus: alles fast egal, denn wenn das eigene Ende naht, ändert sich die Blickrichtung.

Geht es um den wirklichen Sinn des Lebens? Was ist letztendlich und am Schluss wichtig?
Sex? Liebe? Natur?

Schlaf, Traum und Tod werden in der zweiten Hälfte recht präsent und vermischen sich zu einem trüben Cocktail

Handlungsstränge werden nicht zu Ende geführt, aber das ergibt Sinn, wenn das Buch durchgelesen ist, denn was als großes Abenteuer beginnt im Weitwinkel, wird zusehends immer engmaschiger, das Ziel wird gesucht und gefunden und das Macro fixiert genau dorthin, alles drum herum verschwimmt, wird unwichtig, nicht mehr wert oder notwendig, zu Ende erzählt zu werden, das Auge starrt auf diesen einen Punkt in „Vernichten“, da wo der Körper mit sich selbst final in vollem Gange ist, mit der Vernichtung, mit Schlaf, Traum,Tod beschäftigt, da wird alles andere unwichtig! Das ist großartig gemacht und man sollte am Ende gleich nochmal von vorne beginnen!

der Protagonist ist ein typischer Houellebecq-Held, gelangweilt und angeekelt vom System, dem er selbst angehört, das ist uns vertraut, aber erstmals liebt ein Houellebecq-Protagonist eine normale mittelalte Durchschnittsfrau, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass das schon mal vorkam (?) und einiges mehr ist diesmal eher unüblich: weniger ironisch, weniger satirisch, weniger spöttisch, weniger pessimistisch, eher schon versöhnlich und vielleicht altersmilde, weniger provokativ, etwas glücklicher als gewohnt und weniger sexbesessen, fast schon kitschig,
alles bisher völlig undenkbar, neu und gut!

Was aber vom Altbekannten bleibt und ein Markenzeichen des Meisters ist, ist wieder dieses Fehlen von Stil. Rainald Goetz, die blutige Rasierklinge, nannte es „das eigentliche Stilphänomen“ und wieder liest sich das Buch, immerhin über 600 Seiten, wunderbar flüssig und süffig weg, Seite für Seite, bis zum Knaller, bis zur Drohung im letzten Satz, also alles wie immer, in diesem so anderen Spionage-Spektakel, viele große Houellebecq-Themen werden nochmal angerissen, vielleicht tatsächlich ein abschließendes Alterswerk?

Denis Scheck bringt es auf der Buchrückseite treffend auf den Punkt:

"Wo zum Teufel findet man denn intelligentere Gegenwartsdiagnosen
von schmerzhafterer Klarheit
und zwingenderer Radikalität als bei Houellebecq?"

Ja! Vernichten ist schmerzhaft, Vernichten ist geradezu zwingend radikal!

Houellebecq in Bestform!!!

Houellebecq würde fehlen!!!

Wird er aber nicht,
ich bin mir sicher, dass das nicht sein letztes Buch ist, hier spielt er mit uns, sammelt Aufmerksamkeitspunkte,
zumindest würde ich keinen 50Cent darauf wetten,
dass dieser Meister der Selbstinszenierung sich um seine aktuell letzten Worte schert,
sobald ihm ein neues großes Thema unter den Nägeln brennt

… und das ist gut so!
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Roman Ebert
4,0 sur 5 étoiles Ein sehr gutes Buch
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 9 février 2023
Achat vérifié
Nachdem ich schon fast alles von Houellebecq gelesen habe, meine Favoriten sind übrigens "Karte und Gebiet" und vor allem "Unterwerfung", war ich nach "Serotonin" etwas enttäuscht. Von der Story allerdings nur, vom Schreibstil niemals.
Mit "Vernichten" hat er mich wieder mehr als versöhnt. Politik, Terror, Familie, Liebe, Sex, Krankheit, Tod, alles wird vermischt. Gnadenlos realistisch, gnadenlos ehrlich, gnadenlos erschreckend. Seine Erkenntnisse sind immer wieder hilfreich. Das Alter macht doch manche Menschen weise.
Houellebecq, dessen Romane von der Einsamkeit der Menschen erzählen, hält hier ein Plädoyer für die Liebe, für das Leben. Wunderbar.
Ich will nicht mehr verraten. Man soll ja unbefangen lesen dürfen...
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Jogger
4,0 sur 5 étoiles Die Vorgänger ...
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 21 mars 2023
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... wie Elementarteilchen, Plattform, Möglichkeiten einer Insel, Unterwerfung waren besser.
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CBF
5,0 sur 5 étoiles Eine Reise zum Ende aller Dinge
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 17 janvier 2022
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Paul ist Beamter und der engste Berater von Bruno Juge, der eines der wichtigsten politischen Ämter bekleidet. Pauls Ehe ist eigentlich nicht mehr existent und sein Vater - ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter - bekommt einen Schlaganfall. Gleichzeitig kommt es zu einer Reihe terroristischer Anschläge. Diese sind allesamt perfekt ausgeführt, teilweise so sehr, dass sie als wissenschaftlich unmöglich eingestuft werden.

Houellebecqs "Vernichten" ist schwierige Literatur, die sich natürlich nicht in irgendwelche Genres einordnen lässt und einen zwingt sich mit der Realität auseinander zu setzen. Und das ist natürlich kein Schritt, den man unbedingt gerne tätigt, denn die Lektüre eines Houellebecqs ist immer auch schmerzlich.

Die Handlung ist überbordend, im Mittelpunkt steht erstmal Paul. Mit der Zeit verzweigt sich die Handlung in viele Fäden, fortan, werden die Schicksale aller relevanten Charaktere gezeichnet, am Ende verdichtet sich das ganze wieder auf einen einzigen Strang. Ich hatte nie den Eindruck, dass irgendwelche Handlungsstränge nicht zu Ende geführt wurden, alles, was für die Handlung relevant ist, wird zu einem abschließenden Ende gebracht, alles weitere ist für die Haupthandlung irrelevant.

Die Handlung selbst ist ein singuläres, komplexes Erlebnis. Grob kann man sagen: Das Hauptthema ist in gewisser Weise "Vernichtung", in gesellschaftlicher, politischer Hinsicht, aber auch der endgültigen, der Selbstvernichtung - dem Sterbeprozess und Krankheiten - Krankheiten die aber gleichzeitig auch metaphorischen Charakter haben. Andere Themen sind der Untergang des Westens und der klassischen Demokratie, Dekadenz und in gewisser Weise auch Hoffnung.

"Vernichten" ist realistisch hoffnungslos, trostlos, aber gleichzeitig fokussiert auf die Schönheit und die Natur. Die Empathie, die Houellebecq in den Szenen im Krankenhaus und bei den persönlichen Katastrophen zeigt, ist unglaublich. Ich denke bei jedem, der irgendetwas in der Art schon einmal erlebt hat, bei dem werden Houellebecqs Worte wirklich eine Gänsehaut verursachen.

Am Ende bleibt nicht viel, wenn es nach Michel Houellebecq geht, steuert die Welt Hand in Hand auf den Abgrund zu, das Ende der Gesellschaft wie wir sie kennen ist nur noch eine Frage der Zeit.

Tatsächlich gab es soviel, das ich über dieses Buch schreiben wollte, aber am Ende des Roman sind meine Worte versiegt.

"Unsere heldenhaften oder noblen Taten, alles, was wir erreicht haben, unsere Errungenschaften, unser Schaffen, all das hat in den Augen der Welt - und dann sehr bald auch in unseren eigenen Augen - keinen Wert. So entziehen wir dem Leben jeden Ansporn und jeden Sinn"
-Seite 379
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kommunikatives.lesen
2,0 sur 5 étoiles Kraftlos improvisiert … gähnend ungelenkes, schlecht komponiertes Alterswerk
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 13 janvier 2022
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Über Michel Houellebecq müssen nicht viele Worte verloren werden. Zu bekannt, zu verehrt, zu kritisiert, über den Klee gelobt, beinahe gefürchtet und doch immer wieder gerne zitiert, dass man schlicht vergisst, dass es sich um einen Schriftsteller handelt, der sich lediglich in die französische Literaturtraditionen einzuordnen versucht. Es ist ihm nie bislang nicht überzeugend gelungen. Die Beobachtungen blieben stets zu schlicht, der Stil zu journalistisch, die Sprache zu einfach, die Form beliebig. Houellebecq musste deshalb in der Vergangenheit stets schockieren, um auf sich aufmerksam zu machen. In „Vernichten“ schockiert er nicht mehr. Er lamentiert zusammen mit seinem Protagonisten Paul.

„Dabei war er [Paul] in diesen Büros nie sehr glücklich gewesen, zumindest nicht vor seiner Begegnung mit Bruno, aber es ist nicht die Tatsache, dass man an einem Ort glücklich war, der die Aussicht, ihn zu verlassen, schmerzhaft werden lässt, sondern allein die Tatsache, ihn zu verlassen, einen Teil seines Lebens hinter sich zu lassen, mag er auch noch so bedrückend oder gar unangenehm gewesen sein, zu sehen, wie er sich im Nichts auflöst; mit anderen Worten, es ist die Tatsache, dass man älter wird.“

Die Sätze, ineinander geschachtelt, bleiben dennoch blass. Der Stil findet keine Tiefe, keinen Schwung oder Rhythmus wie beispielsweise Marie NDiaye in „Die Rache ist mein“, noch beweisen sie Humor und Einfallsreichtum wie Hervé Le Tellier in „Die Anomalie“, von einem Weitblick wie Jonathan Franzens durchkomponiertes, dennoch langweiliges Werk „Crossroads“ ganz zu schweigen. „Vernichten“ bleibt ein Werk des Abschieds, ein ungeliebtes Kind, das zwischen allen Stühlen sitzt, das politisch sein will, tragisch enden möchte, aber dennoch, weil, alles zu wollen, meist darin endet, nichts von alldem zu erreichen, wie ein Kartenhaus unter der eigenen Last zusammenbricht. Viele Passagen wirken deshalb unbeholfen, fast wie ein Lebens- und Ernährungsratgeber.

„Alkohol ist eine paradoxe Sache: Während er einem manchmal ermöglicht, seine Ängste zu beherrschen und alles in einem trügerischen optimistischen Licht zu sehen, hat er manchmal die umgekehrte Wirkung, die Hellsicht und damit die Angst zu vergrößern; die beiden Phänomene können einander im Übrigen innerhalb weniger Minuten abwechseln.“

Von Geistesblitzen bleibt man genauso verschont wie von Schockmomenten, oder allzu krasser politischer Unkorrektheit. Ein Autor, der müde geworden ist, spricht, säuselt, ja träumt, wie er sich das Ableben wünscht, wie er sich zu leben vorgestellt hat und zu sterben vornimmt, verwöhnt, versorgt, umgarnt von einer liebenden fürsorglichen, selbstlosen Frau. In seinem alten Kinderzimmer von Trinity aus „Matrix“ träumend, erkennend, dass er seine Ehefrau Prudence nach dem Aussehen und der Ähnlichkeit mit Carrie-Anne Moss gewählt hat, fällt ihm zu sich nicht mehr viel ein und regrediert schamlos. Die interessantesten Passagen bilden unmotivierte Traumsequenzen, die leider keine sprachliche Eigendynamik entwickeln können, da sie überreflektiert vom Erzähler selbst interpretiert werden, um im vorauseilenden Gehorsam surrealistische Vereinnahmungen zu verhindern.

„In einem Fernsehstudio versucht ein alter, kleiner, kahlköpfiger und leicht unförmiger Mann eine Sendung zu retten, indem er Scherze macht, aber es gelingt ihm nur bedingt, und so beschließt er, die Hose auszuziehen, bevor er durchs Bild läuft (man erkennt sofort sein großes, schlaffes, blasses Ge...lecht). Dann sieht man, wie er in einem der Abflussbecken treibt.“

Der Roman „Vernichten“ ist zu lang und äußert schlecht, fast hastig komponiert. Es lässt sich anfangs nicht entscheiden, ob es sich um ein Politthriller, ein Familiendrama, eine High-Tech-Krimi oder schlicht um eine Ehekrisen-Roman handeln soll. Am Ende ist es nichts von allem. Die vielen Handlungssträngen, die eingeführt werden, finden nirgendwo einen Abschluss. Alles bleibt in der Luft hängen, und am Ende des Romans ist nur noch von Paul und seiner Ehefrau Prudence die Rede, als gäbe es die annähernd zwölf Figuren nicht mehr. Michel Houellebecq schien mehrere Bücher zugleich im Kopf zu haben. Das Produkt bleibt deshalb unausgegoren und farblos, unentschieden, im Niemandsland hängen.

Houellebecq hat offensichtlich (auch nach eigenen Aussagen, siehe Nachwort) die Flinte ins Korn geworfen. Ihm ist bereits vor dem eigenen Alterswerk scheinbar der Atem ausgegangen, aber vielleicht leben Totgesagte ja tatsächlich länger.
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80 Kilobyte
3,0 sur 5 étoiles Übersetzung wurde für Kommata bezahlt
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 27 mars 2023
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Kein Satz ohne Komma - das scheint bei der Übersetzung das Credo gewesen zu sein. Dazu passend nervige Kommata-Fehler. Das mindert den Lesefluss und die Lesefreude.
Der Inhalt der Sinneinheiten ist anfangs spannend, wirkt aber auch insgesamt belanglos. Hier fehlt das Ziel und die inhaltliche Tiefe.
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Juri
4,0 sur 5 étoiles Gut .
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 10 janvier 2023
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Mit Interesse gelesen .
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CS
5,0 sur 5 étoiles „Und am Ende schüttet man ein wenig Erde über uns, und das war’s dann“
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 18 avril 2022
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Die vielen enttäuschten und teilweise negativen Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen. Zugegeben, das gesamte Buch - diese Aussage mag banal klingen - erschließt sich erst am Ende. Die erste Hälfte wirkt tatsächlich wenig kohärent, fahrig, beliebig. Da ist Paul Raison, dessen Leben zwischen den Aufgaben eines Spitzenbeamten, der kalten Ehe zu seiner Frau Prudence mit getrennten Kühlschrankfächern und Betten so dahin plätschert, bis der Schlaganfall und das anschließende Wachkoma des Vaters die Familie am Ort der Kindheit im Beaujoulais wieder zusammen bringt - nolens volens. So weit, so gut. Bis hierhin fehlt die echte Kohärenz, zumal alles immer wieder durch mysteriöse Anschläge einer unbekannten Gruppe durcheinander gerät. Es kommt zu einer Annäherung zwischen Paul und seiner Frau Prudence, die Entwicklung einer Liebesromanze zwischen seinem Bruder Aurelien und einer afrikanischen Pflegekraft…und schließlich erkrankt Paul schwer. Und sofort ist das Buch im Eigentlichen. Der erste Teil des Buches „plätschert“ tatsächlich so dahin, und zeigt, wie unser Leben einfach so dahin plätschert. Bis es zum Eigentlichen kommt, der Auseinandersetzung mit dem eigenen Ende, und dem, was wirklich wichtig ist : ein gemeinsames Essen, Ausflüge, Landschaft, Liebe. Darum ist der letzte Teil des Buches sehr berührend und stark, plötzlich spielt auch die mysteriöse Terrorgruppe sowie die Politik keine Rolle mehr. Ein, wie ich finde, sehr starkes und berührendes Buch, welches von den letzten 150 Seiten lebt, mit schönen Einwürfen von Pascal. Wer es vorher weglegt, bleibt vielleicht wirklich ratlos und enttäuscht.
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Bernhard Klaus
5,0 sur 5 étoiles Groß, tief, schwer und witzig!
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 19 janvier 2022
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Die literarische Nähe des Autors zu Thomas Bernhard ist zweifellos vorhanden und auch in diesem Roman deutlich zu spüren. In der Art des Denkens und Fühlens, in der Art des Schreibens. Wer Thomas Bernhard nicht mag, wird auch hier seine Schwierigkeiten haben. Ich mag ihn - und ich habe (deshalb) auch die Lektüre von "Vernichten" als großen Gewinn empfunden. Das erste was dem Leser auffällt, mit dem er vermutlich gar nicht gerechnet hat ist der Humor. Dem Text ist ein fundamentaler Witz grundgelegt. Klar, er ist nicht frei von Bitterkeit, Sarkasmus, er ist nicht immer nur lustig, er ist schwarz und manchmal böse. Klar, nur weil er hintergründig ist, muss er nicht auch tiefgründig sein - aber er ist da der Humor und brachte mich oft hellauf zum Lachen. Es entspinnt sich ein kurzweiliger, spannender Politthriller mit einem, für Houellebecq typischen, männlichen Protagonisten. Abgeklärt, intelligent, mittelschwer verbittert und schwer sexualisiert neurotisch. Der Krimi entwickelt sich zu einem familiären Beziehungskammerspiel erster Güte, biegt da und dort überraschend ab und kommt irgendwann komplett auf die Gegenfahrbahn. Das Ganze ist richtig klug, richtig gut recherchiert und richtig berührend. Die politischen Analysen sind natürlich provokant und selbstverständlich kontrovers, sonst wäre es ja nicht Houellebecq, aber sie sind auch messerscharf. Die Beobachtungen der menschlichen Empfindungen sind von größter Tiefe, einfühlsam, gnadenlos und herzzerreißend. Die familiären und beruflichen Verflechtungen sind wunderbar entlarvend. Wenn sich dann im Text ganz subtil ein Ton von Güte und Milde ausbreitet, bleibt dem Leser geradezu die Luft weg, vor Ergriffenheit und Staunen.
Fürwahr kein alltägliches Leseerlebnis, das die Kenner überraschen wird, Neuentdecker nicht verschreckt und guten Gewissens als Große Literatur bezeichnet werden kann.
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Simon E.
3,0 sur 5 étoiles Houellebecq ist am Besten, wenn er es NICHT versteht...
Commenté en Allemagne 🇩🇪 le 4 février 2022
Achat vérifié
Habe bislang alle Bücher sowie einen Gedichtband von M.H. gelesen und für überwiegend ziemlich gut befunden. Meist war ich nach der Lektüre seiner Bücher erschüttert, oft von einer Klarheit erfüllt, die die kalte Sprache und sein scharfer Blick in einem bewirken.
Das war bei diesem Roman anders, wie er sowieso deutlich anders ist.

Ähnelt der Roman in seinem Bezug auf die Wissenschaft "Elementarteilchen", wobei sogar der Name des fast rein sachlich agierenden Charakters "Bruno" gleich ist, unterscheidet er sich doch deutlich von den früheren Werken M.H., da hier die Frau eine deutlich größere Rolle einnimmt.

Aus meiner Sicht ist Houellebeqc ein Meister der Beschreibung der "männlichen Sichtweise", des nihilistischen, fatalistischen, depressiven, des nicht-verstehen-könnens (und oft auch nicht wollens) der Gefühlswelt anderer Menschen, besonders der weiblichen. Es durchzieht alle seine bisherigen Bücher wie ein roter Faden.
Doch versucht M.H. hier, JEDER Sichtweise Raum zu geben, andere Charakterzüge darzustellen, ja, sogar umsorgende Frauen kommen zu Wort (!) und werden vom Alter Ego des Autors (Paul) scheinbar verstanden, ja, geradezu gebraucht.
Diese Darstellung gelingt nur mäßig überzeugend.

Es bleibt ein guter Roman, eine Art selbs gesetztes Vermächtnis mit einem wichtigen gesellschaftlichen Thema (Familie, Tod..), dennoch halte ich ihn für den schwächsten aller seiner Romane.
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